Der Weg der Daten
Viele Unternehmen handeln mit Daten und generieren Digitale Identitäten. Am Beispiel der Österreichischen Post zeichnen wir den Weg der Daten nach und hinterfragen die Rechtmäßigkeit des Adresshandels
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Daten sammeln und zu bearbeiten, ist nicht besonders schwierig. Man braucht nicht einmal immer die Zustimmung der jeweiligen Person: Aus Unternehmenssicht ist es lediglich notwendig, das Gewerbe des Adresshändlers auszuüben, ...
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Diese wenigen Daten dienen als Fundament, um darauf in den nächsten Schritten ein steckbriefartiges Datengerüst über die jeweilige Person aufzubauen. Adresshändler agieren von sich aus und sind nicht darauf angewiesen, dass Personen selbst durch Dateneingabe aktiv werden.
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Außerdem können Daten auch direkt von Personen durch die Anmeldung zu Newslettern, durch die Teilnahme bei Gewinnspielen oder durch Registrierung oder die Auswertung des Kaufverhaltens in Online-Services gewonnen und gespeichert werden.
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Im Auskunftsbegehren der Post finden sich daher neben zugestellten Paketsendungen auch Daten von Lichtbildausweisen, mit dem eingeschriebene Briefe bei der Post entgegengenommen wurden, oder auch die E-Mail-Adresse, mit der bei Amazon bestellt worden ist.
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Zusätzlich sammelt die Post Kundendaten aus ihrem eigenen Ökosystem: Neben Gewinnspielen und Newslettern gibt es post.at, den E-Brief oder als Sonderfall den Nachsendeauftrag. Dieser gewährleistet der Post, stets aktuelle Adressdaten ihrer Kunden zu besitzen,
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Für spezielle Anforderungen, die über den einfachen Adresshandel hinausgehen, gibt es bei der Post einen speziellen Service:
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Im Rahmen der Auskunftsbegehren haben wir herausfinden, dass die Post Adressen u.a. an Ikea, Verbund, Wirtschaftsbund und Parteien (SPÖ, ÖVP, NEOS, Grüne) weitergibt bzw. weitergegeben hat.
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Der Adress- und Datenhandel in Österreich spielt sich nach unseren Recherchen größtenteils im rechtlich legalen Bereich ab, sofern eben nicht mit sensiblen Daten ohne Zustimmung der User gehandelt wird.
aus Quelle https://www.addendum.org/datenhandel/der-weg-der-daten/
Wenn die Post Partei ergreift
Die Post verdient ihr Geld auch mit Adresshandel. Unter anderem werden Daten mit der Parteiaffinität von Österreichern für Wahlwerbung verkauft. Datenschützer halten das für nicht legal.
Quelle https://www.addendum.org/datenhandel/parteiaffinitaet/